Abriss des „alten“ Schulgebäudes

Wer in den letzten Tagen durch die Dorfstraße gefahren oder gegangen ist, dem ist auf Höhe der Schule der große Abrissbagger hinter einem eingezäunten Gebäude aufgefallen und man konnte sehen: Da wird ein Gebäude abgerissen! 

Bei dem Gebäude handelt es sich nicht um irgendein Gebäude, sondern um unser altes Schulhaus.

Fast 150 Jahre stand das Gebäude an dieser Stelle. Der Ellerauer Chronik ist nämlich zu entnehmen, dass das Schulhaus als massiver Bau im Jahr 1879 errichtet wurde.

Es beherbergte seinerzeit zwei Klassenzimmer, das eine 9,10 m x 6,55 m groß und das andere 8,50 m x 5,10 m mit einer Deckenhöhe von je 3,55 m.

Im Gebäude befand sich seinerzeit auch die Wohnung für den ersten Lehrer mit drei heizbaren Zimmern, drei Kammern, Küche und Keller sowie eine weitere Wohnung mit zwei Räumen. Das Gebäude war 12 m breit und 22 m lang.

Bis 1879 war die Ellerauer Schule einklassig. 112 Kinder wurden von einem einzigen Lehrer im sog. Schichtunterricht unterrichtet.

Mit Fertigstellung des Schulhauses 1879 wurde die Ellerauer Schule zweiklassig und ein zweiter Lehrer (Präparand, d.h. ein Seminaris als Lehrer im Vorbereitungsdienst) wurde eingestellt.

Über 100 Jahre diente das Gebäude als Schulgebäude, bis im Jahr 1975 das jetzige Grundschulgebäude (an)gebaut wurde. Im Schuljahr 1975/76 besuchten immerhin schon 275 Kinder die Schule, aufgeteilt in neun Klassen.

In einem der beiden Räume des alten Schulhauses verbrachte ich selbst mein erstes Schuljahr 1982/1983. Ab dem zweiten Schuljahr wurde dann in den neuen Anbau gewechselt, um den neuen ersten Klassen Platz zu machen.

Nun, nach 146 Jahren, musste das Gebäude abgerissen werden. Warum?

Das Gebäude war stark einsturzgefährdet durch morsches Holz im Dachstuhl, das Mauerwerk war brüchig, so dass Feuchtigkeit ins Mauerwerk eindringen konnte und für Frostschäden sorgte.

Bis zum Jahr 2022 wurde das Gebäude noch für die VHS Pusteblume genutzt, die dann in das neue, in dem Jahr eingeweihte, OGS Gebäude gewechselt ist. Für einen kurzen Zeitraum von drei Jahren wurden auch Geflüchtete in dem Gebäude untergebracht und ein Raum wurde noch als Werkraum genutzt. Wegen der Einsturzgefahr war das nicht mehr zulässig.

Was passiert jetzt mit der frei gewordenen Fläche?

Zunächst wird das Mauerwerk auf Schadstoffe untersucht. Sofern keine Schadstoffe vorhanden sind, wird das Mauerwerk vor Ort kleingeschreddert und dient als Grundlage für einen Parkplatz.

Sodann muss sich die Politik Gedanken machen und entscheiden.

Ideen sind z.B.

– Nutzung als neuer zentraler Eingang in den Laubengang

– Verlegung der Ampel zu diesem Eingang, damit auch OGSler diese Ampel mehr nutzen

– zusätzliche Parkplätze 

– Aufhebung der „Senkrecht-Parkplätze“ an der Straße

– Verbreiterung des Gehwegs/Radwegs Richtung Sporthalle, damit die Radfahrer zu den

Fahrradständern kommen

– Parkplätze mit E-Ladesäulen (an der Straße)

– überdachter E-Fahrradplatz mit Lademöglichkeit

– Kiss-and-Ride-Zone 

Wenn Sie Ideen haben, teilen Sie uns diese gerne mit.

Was mir persönlich auf jeden Fall fehlt ist die Sirene, die bisher auf dem Gebäude montiert war und mir zuverlässig jeden Sonnabend um 12.00 Uhr durch einmaliges aufheulen die Uhrzeit mitgeteilt hat.

Tanja Eich

Sehen Sie nachfolgend in der Galerie Fotos vom Abriss:

Fotos: Ralf Martens, Stephan Eiberg, Tanja Eich

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